Vernetzte Brille als "perfektes Gerät für KI-Assistenten"
Seit vergangener Woche tauchen in den Meta-Apps in den USA und mehreren anderen Ländern Buttons auf, die den KI-Assistenten aktivieren. Große Hoffnungen setzt Zuckerberg auch in die gemeinsam mit Ray-Ban entwickelte vernetzte Brille mit Kamera, Mikrofon und Lautsprechern. Die KI kann in der Brille zum Beispiel Fragen dazu beantworten, was ein Nutzer gerade vor sich hat. "Brillen sind das perfekte Gerät für einen KI-Assistenten, weil sie sehen können, was man sieht, und hören können, was man hört", sagte Zuckerberg.
Die Ray-Ban-Brille wurde in der Sparte Reality Labs entwickelt, die auch an der "Metaverse"-Plattform und den Headsets zur Darstellung virtueller Realität (VR) arbeitet. In der Meta-Bilanz sind die Reality Labs ein chronischer Verlustbringer. Allein im vergangenen Quartal verbuchte der Bereich operativ rote Zahlen von 3,85 Milliarden Dollar. Das war unwesentlich besser als der operative Verlust von knapp vier Milliarden Dollar im Vorjahresquartal.
Zuckerberg argumentierte nun, da die Reality Labs zum Beispiel mit der KI in der Ray-Ban-Brille auch andere Dienste bereicherten, müsse man einen besseren Weg finden, ihren Beitrag darzustellen. Unter den Anlegern gab es eine Zeit lang Murren angesichts der seit Jahren hohen Verluste der Sparte. Doch Zuckerberg hielt eisern daran fest - und als das Anzeigengeschäft nach einer kurzen Delle wieder in Schwung kam, verstummten auch die Kritiker.
Ausblick alarmiert Anleger
Im vergangenen Quartal strömten die Werbedollar wieder in die Meta-Kassen. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 27 Prozent auf 36,45 Milliarden Dollar. Der Gewinn wurde mit rund 12,4 Milliarden Dollar (11,6 Mrd Euro) mehr als verdoppelt.
Anleger fanden jedoch einen Wermutstropfen im Ausblick: Für das laufende Vierteljahr sagte Meta einen Umsatz zwischen 36,5 und 39 Milliarden Dollar voraus. Analysten hatten im Schnitt mit 38,4 Milliarden gerechnet. Zudem kündigen sich bereits die Kosten der KI-Offensive an. So gibt Meta nun die Spanne für die Ausgaben in diesem Jahr mit 96 bis 99 Milliarden Dollar an. Die bisherige Prognose lag bei 94 bis 99 Milliarden Dollar.